Erklärung der FWO zum Bürgerbegehren der Initiative zur Rettung des Schulschwimmbades Wildbergerhütte
Bürgermeister Gennies informierte die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Reichshof in einem sechsseitigen auf Hochglanzpapier vielfarbenbedruckten !!! Faltblatt über das Bürgerbegehren und dessen Folgen für den Haushalt unserer Gemeinde.
Weil der Bürgermeister mit diesem Schreiben die Bürgerinnen und Bürger sehr verunsichert und aus unserer Sicht einseitig und ohne sichere Fakten informiert hat, möchten wir hierzu einiges klarstellen:
In sehr vielen Ausschuss- und auch Ratssitzungen wurde noch positiv über das Schwimmbad Wildbergerhütte gesprochen. Unisono waren Antworten auf unsere Anfragen zur zusätzlichen Förderung für das Schwimmbad gleich: aktuell gebe es noch keine Neuigkeiten. In unserer Haushaltsrede schrieben wir noch, im Vertrauen, dass sich die Mehrheit an die langjährige Vereinbarung hält, wie wichtig das Schwimmbad für die Kinder in Reichshof sei.
In der Ratssitzung am 10.12 kam aus dem Nichts der Angriff aus dem Hinterhalt. Herr Funke dozierte in der Haushaltsrede der CDU über die Schließung des Lehrschwimmbeckens in Wildbergerhütte. In den darauffolgenden Anträgen der CDU wurde dies auch gleich gefordert. Und nicht nur mit der Mehrheit von CDU, sondern auch der Grünen und der FDP beschlossen.
Kein Tagesordnungspunkt, keine Tischvorlage, keine Information an Fraktionen und Bürger. Damit wurde jegliche Aussprache über die Schließung verhindert. Offensichtlich wurde die Schließung bewusst geheim gehalten, um den Menschen jede Möglichkeit zum Protest zu nehmen. Eine Bürgerbeteiligung, wie bei dem letzten Versuch das Schwimmbad zu schließen, war wohl nicht erwünscht.
Der Bürgermeister betont nun in seinem Faltblatt, wie wichtig Sachlichkeit, Neutralität und Vollständigkeit der Informationen ist. Bei einem Blick auf die nachfolgenden Informationen kann man hierüber nur traurig lächeln. Viele Bürgerinnen und Bürger hat diese angebliche Sachlichkeit, Neutralität und Vollständigkeit sehr erschreckt. Wir finden es einfach nur traurig, wie er versucht, das Bürgerbegehren bereits im Keim zu ersticken. Dazu ist ihm wohl jedes Mittel recht.
Die im Faltblatt aufgeführten Zahlen sind irrsinnig hoch und entbehren aus unserer Sicht jeder Richtigkeit. Sie beruhen nicht auf Fakten, sondern Annahmen und Berechnungen. Zuverlässige Gutachten gibt es nicht.
Für eine Sanierung eine Lehrschwimmbades mit einem 12 m langem Becken benötigt unsere Gemeinde 7.866.000 €. Die Gemeinde Arnsberg baute 2024 ein größeres und gleichwertig ausgestattetes Schwimmbad für ca. 5.900.000 € komplett neu! Arnsberg verwendete die gleichen Förderprogramme, die für das Schwimmbad Wildbergerhütte beantragt waren.
Das nagelneue Schwimmbad soll laufende Kosten von fast 800.000 € verursachen. In den letzten Jahren verursachte das ca. 60 Jahre alte Schwimmbad laufende Kosten zwischen 60.000 und 95.000 €. Wie kann ein neues Schwimmbad mit moderner Dämmung, mit Wärmepumpen, PV Anlage und nagelneuer Technik die 10-fachen Kosten verursachen? Hier ein paar Highlights:
1. Jährliche Energiekosten vor der Sanierung ca. 26.500 €. Nach der Energetischen Sanierung 145.000 € !
2. Wartungs- und Instandhaltungskosten aktuell ca. 9.400 €. Nach der Sanierung 104.000 €! Zuhause kauft man sich ja auch ein neues Auto um die 10-fachen Instandhaltungskosten zu haben.
3. Zins und Abschreibung vor Rückgabe der Förderung lagen bei jährlich 88.443 €. Jetzt liegen sie mit jährlich 496.513 € um ein Vielfaches darüber. Das jedoch hat der Bürgermeister durch die Entscheidung am 10.12. und die Rückgabe der Förderung selbst zu verantworten. Dafür sollte er nicht die Bürgerinitiative verantwortlich machen.
Der Bürgermeister schürt die Angst vor einer enormen Steuererhöhung. Mit den Förderungen hätte der Eigenanteil bei ca. 1,4 Mio € statt den 7,8 Mio € gelegen. Die daraus entstehenden Kosten hätten keine Steuererhöhung benötigt. Übrigens: der neue Burghof in Denklingen wird ca. das Gleiche kosten. Ein Lehrschwimmbad für Kinder und Rettungsvereine wie DLRG hat wohl keine Priorität gegenüber einem hübschen Burghof.
Jetzt noch zu dem Alternativkonzept. Die Hütter Kinder können nach Darstellung des Bürgermeisters doch einfach in Eckenhagen schwimmen gehen. Eine Fahrt mit dem Bus dauert ca. 25 min. Damit sind zusätzlich zum Umziehen etc. 50 Minuten pro Doppelstunde verloren. Damit bleibt eine Wasserzeit von weit unter 30 Minuten. Und die große Pause, die ja eigentlich der Erholung dient, verbringen die Kinder im Bus! Die Schüler in Denklingen trifft es noch schlimmer. Die Fahrt nach Hunsheim dauert noch deutlich länger als jetzt schon die Fahrt nach Wildbergerhütte.
Wir fordern den Bürgermeister auf, bei einem positiven Entscheid des Bürgerbegehrens in die Pötte zu kommen und nach neuen Förderungen zu suchen. Oder die aktuellen Förderprogramme wieder aufzugreifen. Um die eigenen Kosten unserer Gemeinde wieder zu senken. Herr Bürgermeister legen Sie einfach hierbei dieselbe Energie an den Tag wie bei dem Entwurf des Hochglanzprospektes!!
Schwimmbad der Grundschule Wildbergerhütte
Bürgerbegehren
"Gemeinsam für unser Schwimmbad Wildbergerhütte"
Die Initiative wurde von der Dorfgemeinschaft Wildbergerhütte-Bergerhof e.V. und der DLRG Ortsgruppe Reichshof e.V. gegründet.
Folgende ortsansässigen Vereine nehmen ebenfalls daran teil:
SSV Wildbergerhütte-Odenspiel e.V.
Wir-für-Hütte e.V.
Judoclub Reichshof 02 e.V.
Nachbarschaftsgemeinschaft Welper Siefen / Kahlenberg
Bürgerinitiative Reichshof e.V.
Die Iniative betreibt das Verfahren zur Herbeiführung eines Bürgerentscheids. Für ein Bürgerbegehren werden Unterschriften gesammelt und beim Bürgermeister eingereicht.
Die FWO Freie Wählergemeinschaft Oberberg unterstützt die Initiative.
Bitte beteiligen auch Sie sich!
Informationen auch auf der Homepage der Initiative:
Endgültiges Aus
Bürgermeister Gennies, sein Nachfolgekandidat der CDU, die Fraktionen der CDU und FDP sowie der Grünen haben in den Anträgen zum Haushalt 2025 hinterlistig das Ende des Lehrschwimmbeckens an der Grundschule in Bergerhof versteckt. Ohne demokratische Aussprache konnte so ein Beschluss zwischen Tür und Angel herbeigeführt werden. Eine Diskussion zum Antrag sollte gezielt verhindert werden. Die Antragsteller pfeifen auf unsere Schulkinder, die Meinung der Bevölkerung, der Vereine. Und sie brechen jahrelang gehaltene Versprechen. Dieser Ratsmehrheit mitsamt ihrem Bürgermeister ist nicht mehr zu trauen.
Die FWO-Fraktion war entsetzt und hat aus Protest die Sitzung verlassen.
Wir werden weiter kämpfen.